Implantologie FAQ - Fragen und Antworten zu Zahnimplantaten
Was sind Zahnimplantate?
Die eigentlichen Zahnimplantate ersetzen die Zahnwurzel und stellen somit den künstlichen Ersatz dar. Sie werden in den Kieferknochen eingesetzt und bilden so eine stabile Grundlage für den Aufbau bzw. den sichtbaren Zahnersatz (Krone). Zahnimplantate bestehen meistens aus hochreinem Titan oder Zirkoniumoxid-Keramik und sind schrauben- oder zylinderförmig. Diese Materialien werden sehr gut vom Körper angenommen und erzeugen keine Allergien. Es gibt verschiedene Einsatzmöglichkeiten von Zahnimplantaten. So kann man einzelne oder mehrere Zähne ersetzen oder auch eine Komplettversorgung vornehmen lassen.
Sind alle Patienten für Zahnimplantate geeignet?
Grundsätzlich kann bei jedem Menschen ab dem 17. Lebensjahr und mit ausgewachsenem Kiefer eine Implantation erfolgen (siehe: Voraussetzungen für Zahnimplantate). Bei dem Eingriff handelt es sich um ein erprobtes und wissenschaftlich anerkanntes Verfahren. Voraussetzung für eine Implantation sind Gesundheit des Patienten und ein ausreichend vorhandener Kieferknochen. Je nach gesundheitlichem Zustand gibt es aber auch Gründe, die gegen einen Eingriff sprechen können.
Weitere Informationen: Implantate Kontra
Ist das Einsetzen von Zahnimplantaten schmerzhaft?
Der Eingriff erfolgt mit einer lokalen Betäubung des zu behandelnden Bereichs, kann aber bei Angstpatienten auch unter Vollnarkose erfolgen. Im Normalfall können am ersten Tag geringe Schmerzen auftreten, die mit Schmerzmitteln behandelt werden können. Am Folgetag sollte der Patient jedoch bereits meistens schmerzfrei sein.
Kann ich nach einer Implantation wieder arbeiten gehen?
Bei einem komplikationsfreien Eingriff können leichte Schmerzen und Schwellungen auftreten, die mit einer geringen Dosis an Schmerztabletten und durch Kühlen behoben werden können. Im Normalfall sind bereits am Folgetag die Schmerzen weg und man kann seinen geregelten Tagesablauf aufnehmen.
Welche Alternativen gibt es zum Zahnimplantat?
Herkömmliche Alternativen sind Brücken, verschiedene Arten von Prothesen und Kronen. Der Vorteil von Implantaten liegt darin, dass durch die künstliche Zahnwurzel die Knochenmasse erhalten bleibt und für den Einsatz keine weiteren gesunden Zähne in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei dem Zahnersatz durch Brücken oder herkömmlichen Kronen müssen mindestens zwei (in der Regel) noch gesunde Zähne beschliffen werden. Oftmals kommt es hier zu Druckstellen und sehr geringem Tragekomfort. Die preislichen Unterschiede, die Lebensdauer der jeweiligen Variante und eine genaue individuelle Abwägung der Vor- und Nachteile sollten im Beratungsgespräch mit dem Zahnarzt einbezogen werden.
Wie lange dauert eine Implantatbehandlung?
Hat der Zahnarzt keine weiteren „Vorarbeiten“ beim Patienten zu tätigen, so rechnet man für ein Implantat mit einer ungefähr 20 bis 30 minütigen Behandlungsdauer. Grundsätzlich ist die Zeit für den Eingriff aber von der Art des Implantates, der vorhandenen Knochenmasse, Komplikationen während des Eingriffs uvm. abhängig. In der Regel wird die Behandlungsdauer von 1 bis 2 Stunden nicht überschritten.
Aus welchem Material werden Zahnimplantate gefertigt?
Zahnimplantate, also künstliche Zahnwurzeln, werden meistens aus Titan gefertigt. Dieses Material weist eine sehr gute Körperverträglichkeit auf und erzeugt keine bekannten Allergien. Weiterhin ist es nicht wärme- oder kälteleitend und verbindet sich gut mit dem bereits vorhandenen Knochengewebe. Zirkoniumoxid-Keramik stellt ein weiteres alternatives Material dar, jedoch fehlen hierbei noch die Langzeitergebnisse. Der Vorteil ist die zahnähnliche Farbe. Somit wird momentan hochreines Titan am meisten verwendet.
Wie lange dauert die Einheilphase bei einer Implantation?
Bei einem normalen Verlauf dauert das Einheilen ca. 6 bis 12 Wochen. Ging dem Eingriff ein eventueller Knochenaufbau voraus, so kann sich die Einheilphase auch bis zu 9 Monaten hinziehen. Es wird zwischen einer offenen und geschlossenen Einheilung unterschieden.
Kann das Implantat vom Körper abgestoßen werden?
Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Aufgrund der guten Verträglichkeit (Biokompatibilität) der Materialien (Titan, Zirkoniumoxid-Keramik) erfolgt die Implantation aber zu ca. 95% erfolgreich. Es gibt jedoch mehrere Faktoren, die das Einheilen des Implantates beeinflussen. Hierzu zählen u.a. der allgemeine Gesundheitszustand, Rauchen, weitere Erkrankungen und Knochenaufbaumaßnahmen.
Weitere Informationen: Implantate Kontra
Was sind Sofort- und Spätimplantate? Sind Implantate direkt belastbar?
Es gibt Sofortimplantate, verzögerte Sofortimplantate und Spätimplantate. Bei Sofortimplantaten wird unmittelbar nach dem Ziehen des Zahnes das Implantat gesetzt. Bei einer verzögerten Sofortimplantation erfolgt die Implantation in zwei Sitzungen, meist innerhalb von zehn Tagen. Bei einer Spätimplantation wird erst nach vollständiger Heilung der Wunde das Implantat eingepflanzt. Die Heilung dauert je nach Patienten zwischen 6 Wochen und einigen Monaten. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine Sofortbelastung möglich. Es wird jedoch immer empfohlen, die Einheilphase abzuwarten, um eine gewisse Stabilität zu erreichen und einem möglichen Implantatverlust vorzubeugen.
Welche Risiken bestehen bei einer Implantatbehandlung?
Bei guter Planung des Eingriffs durch den Implantologen gilt dieser chirurgische Eingriff als wenig risikoreich. Es kann aber u.a. zu Nerv- und Zahnverletzungen, Blutungen und Schwellungen kommen.
Weitere Informationen: Risiken
Was kosten Zahnimplantate?
Bei der Berechnung für ein oder auch mehrere Implantate spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Daher kann man kaum pauschale Preise angeben. Der Preis ist u.a. vom Material, von Art und Umfang des Eingriffs (Einzelzahn, mehrere Zähne, kompletter Kiefer) und von der zahntechnischen Leistung abhängig.
Weitere Informationen: Zahnimplantate – Kosten
Kommt die Krankenkasse für die Kosten der Zahnimplantation auf?
Die Implantation stellt eine reine Privatleistung dar. Gesetzlich versicherte Patienten bekommen in der Regel keine Kosten erstattet. Ausnahmen gibt es hier bei Fehlbildungen und Zahnproblemen aufgrund sehr schwerer Erkrankungen. Seit dem Jahr 2005 gibt es aber feste Zuschüsse für den eigentlichen Zahnersatz (Krone). Bei privatversicherten Patienten ist der Eingriff je nach Versicherungstarif erstattungsfähig. Abgeschlossene Zahnzusatzversicherungen übernehmen je nach Vertragsart anteilsmäßig die Kosten.
Wie lange halten Zahnimplantate und wie werden Sie gereinigt?
Bei richtiger Pflege und ausreichender Mundhygiene halten Implantate ein Leben lang. Um das zu gewährleisten, sollten Implantate ebenso wie die anderen Zähne gut gereinigt und gepflegt werden (gute Zahnbürste / Zahnpasta und Zahnseide). Wurde eine Teleskop- oder Stegversorgung vorgenommen, sollte man zusätzlich auf Spezialbürsten zurückgreifen. Ebenso ist eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung unverzichtbar.
Wann ist ein Knochenaufbau vor einer Implantation nötig?
Der Zahnarzt klärt im Vorfeld ab, ob genügend Knochenmasse für eine Implantation vorhanden ist. Diese bildet eine der Voraussetzungen für den Eingriff, um Stabilität zu sichern. Fehlt nur eine geringe Knochenmenge, so kann diese im Zuge des Eingriffs bspw. durch produzierte Bohrspäne erzielt werden. Wird eine größere Menge an Knochen benötigt, so kann diese u.a. aus dem Unterkiefer gewonnen werden - oder es kommen tierische oder auch synthetische Materialien zum Einsatz.
Weitere Informationen: Knochenaufbau
Rauchen und Zahnimplantate?
Grundsätzlich können auch bei Rauchern Zahnimplantate gesetzt werden. Bedingt durch das Rauchen kann es allerdings vermehrt zu Zahnfleischentzündungen kommen, welche die Einheilphase gefährden und zum Implantatverlust führen können. Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Risiko, ein Zahnimplantat zu verlieren, bei Rauchern um ein 4-faches erhöht ist.
Ist im Ausland die Versorgung mit Zahnimplantaten günstiger?
In den neuen EU-Ländern kann es günstigere Angebote geben, jedoch sollte bei der Wahl eines Implantologen hier besonders auf Qualität geachtet werden. Da es in der Regel noch zu mehreren Anpassungs- und Kontrollbesuchen kommt, sollte man ebenfalls das Budget für die anfallenden Reisekosten mit einbeziehen.