Anatomie des Kiefers - Starrer Oberkiefer und beweglicher Unterkiefer
Anatomie des Kiefers
Der Kiefer setzt sich aus dem starren Oberkiefer und dem beweglichen Unterkiefer zusammen. Der Oberkiefer besteht aus dem Oberkieferknochen und dem Gaumenbein. Er steht in fester Verbindung zum Gesichtsschädel, zum Nasenbein und zum Jochbein. Der Unterkiefer ist beweglich und mit dem Schädelknochen verbunden.
Ein ausgewachsener Mensch besitzt im Regelfall 32 Zähne, die in den Zahnfächern, den Alveolen, verankert sind. Der sogenannte Alveolarfortsatz ist der Träger dieser Zahnfächer und ist je nach Zahnbestand meistens bogenförmig. Die Form kann jedoch je nach individuellen Gegebenheiten auch variieren. Kommt es bspw. zum Zahnverlust, kann sich dieser Knochenanteil (Alveolarfortsatz) zurückbilden oder aber bei rechtzeitigem Handeln der Träger eines Implantates sein.
Erläuterungen zum Film: Der Oberkieferknochen ist ein Teil des Gesichtsschädels. Dieser gestaltet von der Nasenhöhle die Seitenwand und den Boden, wie auch einen Teil des Gaumens. Ebenso ist die Kieferhöhle ein Teil von ihm. Der sich im Oberkiefer befindliche Alveolarfortsatz ist der Träger der Zähne oder der künstlichen Zahnwurzeln (Implantate) und somit bei Zahnimplantationen von hoher Bedeutung. Der Knochen ist nach dem Prinzip der Leichtbauweise aufgebaut, die sich durch geringes Gewicht und hohe Stabilität auszeichnet. Die äußere Schicht des Knochens ist stabil, im Inneren ist er eher schwammartig aufgebaut. Im Bereich der Frontzähne begrenzt die Nasenhöhle, im Bereich der Seitenzähne die Kieferhöhle, den Alveolarfortsatz. Die Wurzelspitzen bei Backenzähnen liegen oft in unmittelbarer Nähe zum Kieferhöhlenboden. Kommt es dort zum Zahnverlust, erfolgen eine Rückbildung des Alveolarfortsatzes und die Absenkung des Kieferhöhlenbodens. Dadurch bedingt es oftmals Knochenaufbaumaßnahmen vor einer Implantation. So kann eine Verbesserung des Haltes bzw. überhaupt ein Halt gewährleistet werden.
Der Unterkiefer ist über die Kiefergelenke mit dem Schädel verbunden. Auch hierbei ist wieder der Alveolarfortsatz, der im Unterkiefer hufeisenförmig aussieht, für die Aufnahme von Implantaten wichtig. Im Gegensatz zum Oberkiefer ist die Knochenstruktur im Unterkiefer dichter. Auf beiden Seiten des unteren Kiefers verläuft ein Kanal. In diesem befinden sich Blutgefäße und Nerven, die den Knochen des Unterkiefers, die dort sitzenden Zähne und die Unterlippe entsprechend versorgen. Bei den Prämolaren (die kleineren Backenzähne hinter den Eckzähnen) treten Nerven und Blutgefäße aus dem unteren Kieferknochen heraus und zeigen Richtung Unterlippe. Auch hier baut sich der Knochen des Alveolarfortsatzes bei dem Verlust von Zähnen ab, welches ein Zusammenrücken des Unterkiefernervs und des Gefäßkanals an die Knochenoberkante mit sich bringt. Beim Unterkiefer ist der Knochenabbau auf der Innenseite stärker als auf der Außenseite. Somit entscheiden Breite und Höhe des Knochenangebotes darüber, welche Möglichkeiten einer Implantation umsetzbar sind.