Zahnimplantation (OP) - Der implantologische Eingriff
Vorbereitung zur Zahnimplantation
Bei einer Zahnimplantation handelt es sich um einen ambulanten, chirurgischen Eingriff, der in der Regel unter lokaler Betäubung vorgenommen wird. Sollen mehrere Implantate gesetzt werden oder handelt es sich um einen sehr ängstlichen Patienten, kann der Eingriff auch unter einem Dämmerschlaf oder einer Vollnarkose (Kosten hierfür müssen vom Patienten selber getragen werden) vollzogen werden. Für ein Implantat wird ungefähr ein Zeitfenster von 20-30 Minuten angesetzt.
Freilegen und Bohren
Nach einer ausreichenden Betäubung wird zu Beginn der Knochen freigelegt. Dies erfolgt, indem der Zahnarzt in das Zahnfleisch mit Hilfe eines chirurgischen Messers oder einer Stanze einen Schnitt tätigt. Ist ein gutes Knochenpotential vorhanden, kann der Eingriff minimal-invasiv, also ohne Schnitt erfolgen. Anschließend wird mit speziellen Bohrern ein Kanal im Knochen vorbereitet, in dem das Implantat verankert werden soll. Meistens wird dafür eine vorher angefertigte Bohrschablone verwendet, die eine genaue Positionierung und Ausrichtung des Implantates gewährleistet. Bei bestimmten Situationen kommen auch computergestützte Hilfen (Navigationshilfen) zum Einsatz, die ein dreidimensionales Bild der Kieferstrukturen zeigen. Das Bohren erzeugt ein leichtes, spürbares Vibrieren, sollte aber schmerzfrei sein. Röntgenbilder zeigen nachfolgend, ob die erzeugte Position (mit Größe und Länge) optimal sind.
Erläuterungen zum Film: Eine Implantation wird im Normalfall ambulant in den Praxen und unter lokaler Anästhesie durchgeführt. Nach der Betäubung erfolgen die Zahnfleischöffnung und die Freilegung des notwendigen Kieferknochenbereiches. Unter permanenter Kühlung wird mit einem Vor-Bohrer (Pilotbohrer) die Implantat -Tiefe und somit die entsprechende Achsenrichtung festgelegt. Sind beide Sachverhalte korrekt, wird mit einem Spezialbohrer erneut ins Knochenbett gebohrt, um die Größe des vorher festgelegten Implantates zu erreichen. Das so entstehende Implantatlager für ein schraubenförmiges Implantat erhält seine Endform durch den Einsatz eines Gewindeschneiders. Anschließend kann das vorher keimfrei (steril) verpackte Implantat in den Kieferknochen eingesetzt werden. Nach abschließender Kontrolle der Platzierung wird die Schleimhaut durch ein paar Nahtstiche verschlossen. Hier unterscheidet man zwischen einer geschlossenen und einer offenen Einheilung. Bei der geschlossenen Einheilung umschließt die Schleimhaut das Implantat vollständig und bei der offenen Einheilung ist das Implantat nach oben sichtbar.
Zahnimplantat setzen
Nun kann das eigentliche Implantat eingesetzt werden. Hierbei werden schraubenförmige Implantate in den Knochen eingedreht oder zylinderförmige (kommen eher selten vor) Implantate eingeklopft. Dieser erste, feste Halt des Implantates (Primärstabilität) ist eine wichtige Voraussetzung für eine positive Einheilphase. Zum Schluss gibt es zwei verschiedene Methoden der Heilungsphase. Bei der geschlossenen Methode wird das vorher offengelegte Zahnfleisch wieder vernäht und kann ohne äußere Einflüsse in Ruhe heilen. Bei der offenen Methode wird ein provisorischer Aufbau (Zahnfleischformer) in das Implantat gesetzt und ragt so aus dem Zahnfleisch raus. Bei einteiligen Implantaten ist bedingt durch den bereits aufgesetzten Aufbau nur eine offene Heilung möglich.