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Zahnimplantation Planung und Vorbereitung - Was ist vor der Implantologie wichtig?

Planung und gesundheitliche Untersuchung

Anamnese:
In dem Gespräch zur Planung des Eingriffes werden vorab die Wünsche und der gesundheitliche Zustand (Krankheiten, Medikamenteneinnahme, Allergien) des Patienten aufgenommen. Man spricht hier auch von der Anamnese. Hierbei ist abzuklären, welches Ziel der Patient verfolgt und ob eine Implantation aufgrund eventuell bestehender Krankheiten möglich ist und welche Alternativen es gibt. Können gewisse Kontraindikatoren ausgeschlossen werden, erfolgt die zahnmedizinische Untersuchung.

Untersuchung und Röntgen:
Hierbei wird festgestellt, ob eine Vorabbehandlung hinsichtlich Karies oder Parodontitis erfolgen muss, ob es kaputte Füllungen gibt und wie die Zahnsituation im Allgemeinen ist. Weiterhin können verschiedene Arten von Röntgenaufnahmen getätigt werden, u.a. Übersichtsaufnahmen (OPG - Ortho Phantoma Gramm), 3-D-Aufnahmen oder die sogenannte digitale-Volumen-Tomographie (DVT), die die Kieferknochenbeschaffenheit (Menge und Lage) verbessert darstellt. Wird durch die Aufnahmen sichtbar, dass ein Knochenaufbau (Augmentation) notwendig ist, wird dieser als erstes geplant (siehe Menüpunkt: Knochenaufbau).

Planung Implantate:
Sind dahingehend alle Befunde vorhanden, kommt es zur Planung, wieviel Implantate (Länge und Durchmesser) benötigt werden und an welcher Stelle diese gesetzt werden sollen. Hierbei werden Gipsabdrücke vom Kiefer getätigt, um Informationen über die Breite des Knochens und der Kieferverhältnisse zu erhalten. In diesem Zuge können Operationsschablonen angefertigt werden, die während des Eingriffs unterstützend zum Einsatz kommen können.

Erläuterungen zum Film: Das Ziel beim Setzen eines Zahnimplantates ist immer, ein ansprechendes, ästhetisches Ergebnis zu erreichen. So zählen auch ein intaktes Zahnfleisch zwischen den Zähnen (Zahnfleischpapillen), ein gleichmäßiger Verlauf des Zahnfleischrandes und eine leicht nach außen gebogene Form des Kieferkammes zum angestrebten Ziel. Unter der Berücksichtigung der individuellen Anatomie des Kiefers können Position und Form des Implantates (Dicke, Länge) bestimmt werden. Hierbei spielen die umliegende Höhe und Dicke des Knochens sowie die richtige Positionierung des Implantates jeweils eine entscheidende Rolle, um einen dauerhaften Schutz des Gewebes und entsprechende Stabilität zu gewährleisten. Die Stellung bzw. Lage der Implantatschulter (oberer Rand des Implantates) nimmt einen hohen Stellenwert ein. Sie sollte sowohl in waagerechter wie auch senkrechter Position ideal liegen. Hierfür sind oftmals berichtigende Maßnahmen zum Knochenaufbau, Transplantate und / oder Zahnfleischkonturveränderungen unumgänglich. Zahnarzt und Patient sollten nach ausgiebiger Diagnostik entscheiden, welches ästhetische Ziel erreicht werden soll und welche vorherigen Maßnahmen dafür zu treffen sind.

Kostenvoranschlag:
Sind alle Untersuchungen abgeschlossen, stellt sich die Frage nach den Kosten. Hier wird der behandelnde Arzt aufgrund der besprochenen Rahmenbedingungen einen Kostenvoranschlag anfertigen. Dieser dient allerdings nur als Richtlinie, da sich der Einsatz der Materialkosten nur schwer schätzen lässt und es eingriffsbedingt noch zu Veränderungen kommen kann.

Operationsaufklärung:
Ein letzter wichtiger Schritt in der Planung ist die ausführliche Aufklärung über den Eingriff, sprich eine Operationsaufklärung, die der Patient im Anschluss unterschreibt. Hierbei erläutert der Arzt den Verlauf der Implantation mit möglichen Risikien und Komplikationen.

Zeitpunkt

Sind alle Untersuchungen und Planungen abgeschlossen und ist die Entfernung des Zahnes oder der Zähne planbar, muss entschieden werden, ob eine Sofortimplantation, eine verzögerte Sofortimplantation oder eine Spätimplantation erfolgen soll. Diese Entscheidung wird gemeinsam mit dem Arzt getroffen und ist u.a. von den Kiefergegebenheiten und chirurgischen Gesichtspunkten abhängig.

Sofortimplantation:
Bei der Sofortimplantation wird gleich nach dem Ziehen des Zahnes das Implantat eingesetzt. Alles erfolgt in einer Behandlungssitzung. Um eine Sofortimplantation durchführen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Es dürfen beispielsweise keine entzündeten Zahnfächer vorhanden sein, es muss sich um einen einwurzeligen Zahn handeln und es sollten keine auffälligen Defekte am Kieferknochen auftreten. Bei der Erfüllung dieser Punkte bietet diese Form der Implantation mit einer Sitzung und somit vergleichsweise kurzer Behandlungsdauer auch weniger Stress für den Patienten.

Der Patient hat in dem Sinne keine Zahnlücke und kann relativ zeitnah den Kiefer wieder an der Stelle belasten. Weiterhin wird dem Knochenabbau vorgebeugt, da alles in einem Zuge erfolgt. Nachteilig ist das erhöhte Risiko bezüglich des Verlustes des Implantates, falls es doch zu einer Entzündung kommen sollte. Um das Risiko zu minimieren wird oftmals in den Tagen vor dem Eingriff bereits ein Antibiotikum zur Einnahme verschrieben.

Verzögerte Sofortimplantation:
Bei der verzögerten Sofortimplantation wird in einer Sitzung der Zahn entfernt und in einer weiteren Sitzung das Implantat eingesetzt. Das geschieht aber vor der knöchernden Heilung des Zahnfaches, also bevor das Zahnfleisch über dem Implantat zusammengewachsen ist. In der Regel erfolgen die beiden Sitzungen innerhalb von zehn Tagen, was aber wiederum von den chirurgischen und anatomischen Gesichtspunkten abhängig ist. Ähnlich wie bei der Sofortimplantation kann durch eine zeitnahe Sitzung dem Knochenabbau vorgebeugt werden und dem Patienten wird ein relativ kurzer Behandlungszeitraum ermöglicht.

Spätimplantation:
Die Spätimplantation stellt die derzeit klassische Variante dar. Hier vergehen nach der Entfernung des Zahnes und dem Setzen des Implantates, abhängig vom Alter des Patienten und der Größe der entstandenen Wunde, zwischen sechs Wochen und ein paar Monaten. In diesem Zeitraum ist der Kieferabschnitt vollständig ausgeheilt. Es handelt sich hierbei um einen chirurgischen Eingriff, der aber aufgrund der bereits vollständig geheilten Wunde das Risiko einer Entzündung auf das minimalste reduziert. Ebenso ist durch die knöchernde Heilung eine wesentlich genauere Planung der Implantation möglich, da man den Bestand des Kieferknochens sieht. Sind allerdings die Frontzähne betroffen, ist diese Form der Implantation nicht geeignet, da der Patient schon aus ästhetischen Gründen nicht mehrere Monate mit fehlenden Frontzähnen verbringen möchte.

Zahnimplantation Planung und Vorbereitung - Was ist vor der Implantologie wichtig?